Die Feldenkraismethode

Die Feldenkraismethode kann im Rahmen von „Vielfalt Pferd“ zum einen originär in speziellen Unterrichtsstunden oder Kursen erlernt werden. Sie begleitet zum anderen als wertvolles Hintergrundwissen und als Herangehensweise alle anderen Unterrichtseinheiten und natürlich das Coaching. Wer Lust auf theoretisches Wissen hat, soll hier eine umfassende Information über diese so erfolgreiche Methode bekommen. Alle anderen dürfen in meinem Training einfach von deren Anwendung profitieren.   

„Ich möchte, dass Sie lernen, aber nicht, das man Sie etwas lehrt“ (M. Feldenkrais.

Der Begründer Dr. Moshe Feldenkrais

Moshe Feldenkrais war Physiker und hochrangiger Judoka. Eigene körperliche Beschwerden brachten ihn dazu, intensive Forschungen und Versuche in Neuro- und Verhaltensphysiologie und Neuropsychologie anzustellen. Er fand heraus, dass ein Mensch beim Erlernen einer Handlung schnell eine standardisierte Methode entwickelt, diese durchzuführen. Diese Methode ist aber nicht die einzige, die zum Ziel führt, und oft auch nicht die beste. Trotzdem „lernt“ der Mensch nicht weiter, sondern begnügt sich mit dem erreichten Ergebnis. Dabei tritt nicht selten Verschleiß auf, da mit zuviel Kraft und zuwenig Koordination gearbeitet wird. Nicht zuletzt bleiben wir hinter unseren möglichen Fähigkeiten zurück.

Ziel der Feldenkrais-Methode ist es, zunächst überhaupt das „Lernen“ zu lernen. Nicht das schnellstmögliche Erreichen des Ziels, sondern der bestmögliche Weg dorthin wird gesucht. Und bestmöglich definiert sich ganz individuell und nicht von außen bestimmt.

"Damit das Leichte angenehm, das Schwierige leicht und das Unmögliche möglich wird." (Dr. Moshe Feldenkrais)

Das Menschenbild im Feldenkrais betrachtet jeden Einzelnen als eigenständiges, kreatives Wesen mit unendlichem Potential. Voraussetzung dieses nutzen zu können ist Bewusstheit (d.h. nach Feldenkrais ein „waches dabei sein“, mehr als einfaches „Bewusstsein“) dafür, was und wie man etwas tut. Denn, nur „wenn ich weiß, was ich tue, kann ich auch tun, was ich will“. Die Feldenkraismethode erreicht diese Bewussheit über Bewegungen und umfasst damit den ganzen Menschen mit seinen Gedanken, Gefühlen und Sinneswahrnehmungen, die zwangsläufig mit jeder Bewegung verbunden sind.

Feldenkraisunterricht

In Gruppenstunden bewegen wir uns auf Anweisung eines Lehrers und erleben so in Bewusstheit die Bewegungen. In Einzellehrstunden bewegt der Lehrer unseren Körper, um unserem Hirn neue Bewegungserfahrungen zu ermöglichen. Die Lektionen werden leicht und fließend ausgeführt, ohne Anstrengung. Es entsteht Klarheit über den Gebrauch des Körpers und der Atmung. Kraftraubende Haltungen, verspannte Muskulatur und schmerzhafte Körperbereiche werden erkannt und durch angenehmere Bewegungen ersetzt. Durch die Übungen wird das Bewegungspotential größer, die Muskeln arbeiten besser zusammen. Haltung und Koordination verbessern sich.

 

                   Idylle für Menschen                                            und Pferde

Forschungen ergaben, dass die Methode bei allen Lebewesen mit zentralen und peripheren Nervensystem Wirkung zeigt.  Deshalb kann die Methode sowohl für das Pferd, für den Reiter und das Zusammenspiel beider angewendet werden. Auch das Pferd wird deshalb als eigenständiges, kreatives Wesen betrachtet, das zum einen seine eigenen ungenutzten Fähigkeiten entdecken darf und zum anderen vom Reiter entdeckt wird. Feldenkrais und Reiten ist keine Reitlehre im engeren Sinne, sondern eine Herangehensweise. Durch die Hinwendung zum individuellen Können und Wohlbefinden, ergibt sich eine große Freiheit hinsichtlich Ausrüstung für Pferd und Reiter, dem Reitstil, den Zielen.

 

                     Schmusestunde                                             Fitnesstraining 

Feldenkrais fürs Pferd ist möglich durch die feldenkraisische Anleitung von Bewegungen (langsam, wiederholend, unter Beachtung der Leistungsgrenze etc.), z.B. Stange mit einzelnen Füssen übertretend, vorwärts-rückwärts Schaukel, Labyrinth, mit Körperbändern arbeiten.durch Einzelbehandlungen am Pferd, z.B. Touch, FI mit dem Pferd.

durch die Bearbeitung der Beziehung zur Umgebung, die oft gestört ist: Höhen, Abstände, Geräusche etc. (Hängerproblem, Rückwärtsrichten, Jacke ausziehen).

durch Verbesserung von Gleichgewicht und Balance von hinten nach vorn und von innen nach außen  z.B. durch Reiten mit Hilfsmitteln, Stangen, Kegel.

Das zunehmende Körperbewusstsein des Reiters ist ein großer Gewinn fürs Pferd, so dass die Arbeit für den Reiter auch dem Pferd zugute kommt.

„Was mich interessiert, sind nicht bewegliche Körper, sondern bewegliche Gehirne.“ (M. Feldenkrais)